Volksbank Mittlerer Schwarzwald eG erwirtschaftet im Pandemie-Jahr 2020 erneut ein Plus

Nachhaltigkeit rückt immer stärker in den Focus

Bilanzpressegespräch Volksbank Mittlerer Schwarzwald eG

Text und Bild: Volksbank MSW

Foto v.l.n.r. Vorstandsmitglied Oliver Broghammer, Vorstandsvorsitzender Martin Heinzmann.

März 2021

Wolfach/Triberg. "Auch an uns ist Corona bisher nicht spurlos vorübergegangen", blickte Vorstandsvorsitzender Martin Heinzmann bei der diesjährigen Bilanzpressekonferenz auf das Jahr 2020 zurück, "dennoch dürfen sich die fast 32.500 Mitglieder unserer Genossenschaft über ein Bilanz-Plus und eine voraussichtliche Dividende von 3,5 Prozent freuen."


Kundenkredite sind bei der Volksbank Mittlerer Schwarzwald im Jahr 2020 um sechs Prozent gewachsen und haben die Ein-Milliarden-Grenze damit erstmals überschritten. Ähnlich erfolgreich gestaltete sich in einem weiterhin schwierigen Anlage-Umfeld die Zahl des betreuten Kundenanlagevolumens. "Risikolose Anlageformen gebe der Kapitalmarkt derzeit zwar nicht her, aber mit Aktienfonds und anderen Investments konnten unsere Berater dieses Anlagesegment um 5,2 Prozent ausbauen und mit den damit verbundenen Provisionserträgen zum guten Betriebsergebnis der Bank beitragen", erläuterten die beiden Vorstände Heinzmann und Broghammer abwechselnd die vorgelegten Zahlen und fügten hinzu, dass die Bank aber mit normalen Spareinlagen zurückhaltend agiere, denn rein betriebswirtschaftlich legt die Bank mit ihrem Verzicht auf Negativzinsen hier sogar drauf. Im Fokus steht für die Bank eindeutig das qualitative Wachstum, bei dem ein Plus an Kreditvergaben (plus 220 Millionen Euro) den Zuwachs bei den Kapitalanlagen (plus 60 Millionen Euro) finanziell tragen muss. "Damit sind wir sehr zufrieden", so Broghammer. Provisions- und Zinsüberschuss spiegeln sich auch im Betriebsergebnis vor Steuern wieder. "Hier liegt die Bank mit 9,6 Millionen Euro deutlich über dem Durchschnitt der baden-württembergischen Genossenschaftsbanken, bemerkt Heinzmann und fügt hinzu, dass mit diesem guten Ergebnis auch die Eigenkapitalquote der Bank weiter gestärkt wird. Im Tagesgeschäft hat man den "ersten Lockdown" im Frühjahr deutlich gespürt - inzwischen "trauen" sich aber sehr viele unserer Kunden wieder in die persönlichen und unter umfassenden Hygieneschutzmaßnahmen stattfindenden Beratungsgespräche. Neben Fragen zur Altersvorsorge (Riester-Verträge und Lebensversicherungen) hat auch die Nachfrage nach Immobilien, Immobilienkrediten und Bausparverträgen deutlich zugenommen. Mit Sorgen blickt man jedoch auf die Entwicklung in den Branchen, die durch den Lockdown besonders betroffen sind. Hier rechnet man trotz vielfältiger staatlicher Unterstützung mit einem Anstieg der Insolvenzquote. Alles in allem ist das Vorstands-Duo aber "guter Dinge", obwohl das Jahr 2021 ganz sicher schwieriger werden wird als 2020. Mit Blick auf den Personalbereich sank die Mitarbeiterzahl ganz leicht von 234 auf nunmehr 230 Beschäftigte. Mit einer Erhöhung der Ausbildungskapazität versucht man diesen weitestgehend natürlichen Fluktuationen aber entgegenzusteuern. Hinter den Kulissen wird sehr stark an steigender Digitalisierung gearbeitet und in zwei Bereichen arbeitet die Volksbank auch in Pilotprojekten mit. Als "hochspannend" nennt Broghammer hierbei das Thema "Bank-Roboter", denn damit kann man in Zukunft "Standardaufgaben" abdecken. Zum Einsatz kommen soll der digitale Assistent etwa bei der Datenerfassung, was bei den Mitarbeitern wertvolle Zeit für intensive genossenschaftliche Beratungen freisetzt. "Noch läuft die Beratung klassisch und persönlich - jedoch haben im vergangenen Jahr Videokonferenzen auch bei uns intern schon sehr stark zugenommen, nicht zuletzt weil sich derzeit auch viele Mitarbeiter/ innen in Homeoffice befinden", berichtet Heinzmann. Auch die anstehende Mitarbeiterversammlung am 14. April wird digital durchgeführt. Und so ist auch das Angebot für Kunden für Videoberatungen und damit verbundene Onlineabschlüsse nicht mehr weit. "Ich glaube, dass wir in etwa einem halben Jahr soweit sind", blickte Heinzmann in die Zukunft. Und auch das Thema Nachhaltigkeit wird bei der Volksbank Mittlerer Schwarzwald in den nächsten Jahren stärker in den Focus rücken. Hierzu beteiligt man sich derzeit ebenfalls an einem Pilotprojekt. Im ersten Schritt wird die Bank symbolisch für jedes neue Mitglied der Bank "einen Baum pflanzen". "Wir fangen jetzt aktuell im Forstrevier Fischerbach an und werden diese Sache dann nach und nach über das gesamte Geschäftsgebiet ausdehnen", erläuterte Heinzmann - und um auch hier in Zahlen zu sprechen: 2020 waren es 524 neue Mitglieder bei der Volksbank Mittlerer Schwarzwald eG.

Die Bank in Zahlen:

Bilanzsumme: 1,37 Milliarden Euro (+ 71,5 Millionen oder 5,6 %). Damit liegt die Bank auf Platz 224 von 812 Genossenschaftsbanken deutschlandweit
Betreutes Kundenkreditvolumen inkl. Verbundpartner: 1,04 Milliarden Euro (+ 58,4 Millionen oder 6,0 %)
Betreutes Kundenanlagevolumen inkl. Verbundpartner: 1,69 Milliarden Euro (+ 62,8 Millionen Euro oder 3,9 %)
Bausparvertrags-Neuabschlüsse: 896 vermittelte Verträge mit einem Volumen von 37,3 Millionen Euro
Eigenkapitalquote: 17,42 % (2019: 17,45 %)
Wertpapierumsätze: 99,3 Millionen Euro (+ 20,2 Millionen Euro)
Neukreditgeschäft: 1.68 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 219,9 Millionen Euro (2019: 1.376 Anträge mit 160,5 Millionen Euro)